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Gern hätten wir sie ja gefüttert, aber Robben stehen nun mal nicht
auf Honigbrötchen. Über die Hälfte ihrer täglichen rund 5
kg Nahrung machen Schollen aus. Auch sonst steht Fisch ganz oben auf ihrer
Speisekarte. Nur gelegentlich werden ein paar Krabben oder andere Krebstiere
mit verspeist. Dass sie knapp 20 Knoten schnell sind, spielt bei der Jagd
allerdings keine große Rolle: die meisten Fische werden am Meeresgrund
aufgestöbert. Zur Niedrigwasserzeit kann dann auf einer Sandbank verdaut
werden.
Schon nach etwa vier bis fünf Wochen verlässt die Mutter das Jungtier. Es muss nun selbstständig nach Nahrung suchen. Die Mutter paart sich unterdessen im Wasser erneut und nach gut zehn Monaten Tragzeit bringt sie das nächste Junge zur Welt, in seltenen Fällen auch Zwillinge.
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Außer hier im Wattenmeer kommt unsere Unterart der Robben fast
überall an den Küsten der Nordsee, auf einigen dänischen Inseln
und am Südausgang des Kalmarsundes vor. In den letzten Jahren sind
Seehunde gelegentlich auch an der deutschen Ostseeküste aufgetaucht - mit
etwas Glück können sie diesen Lebensraum zurück erobern, aus dem
sie früher durch Bejagung verdrängt wurden.
Das Seehundsterben 1988Im Sommer 1988 starben knapp zwei Drittel aller Seehunde des deutschen Wattenmeeres an einer Viruskrankheit, der Seehundstaupe. Vermutlich war ihr Immunsystem von vielerlei chemischen Einleitungen ins Meer stark geschwächt. Erst nach etwa fünf Jahren waren die Verluste wieder ausgeglichen.
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Heuler - die ganz Kleinen Manchmal findet man am Strand einsame Seehundbabies, die sich laut jammernd bemerkbar machen. Solche Heuler sind meistens nur für kurze Zeit vom Muttertier verlassen, und man sollte sie nicht berühren. Da Seehundmütter ihre Kinder am Geruch erkennen, würde der Heuler sonst von den Eltern nicht wieder angenommen. Man hilft dem Tier also am besten, wenn man sich entfernt, damit die Mutter die Möglichkeit hat, zurück zu kommen. Eine Ausnahme könnte nur sein, wenn ein Heuler an einer Stelle angetroffen wird, wo kein Alttier freiwillig hinkommt, zum Beispiel an einem belebten Badestrand. In diesem Fall kann man die Seehundstation Friedrichskoog verständigen (Tel.: 04854-1372). Aber auch hier gilt: lieber nicht anfassen!
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Nach dem massiven Einbruch der Zahlen durch die Seehundstaupe
1988 haben sich die Bestände im Europäischen Wattenmeer (Niederlande,
Deutschland und Dänemark) inzwischen wieder gut erholt.
Internet-Hinweis:Die Seehundstation Friedrichskoog kann man auch im Web besuchen.
Anmerkung (2003-01-29): Auch im Sommer 2002 gab es durch den Staupevirus ein Seehund-Sterben im Nordseewatt, dass aber weniger stark ausfiel als 1988.
Aus: segeln 1/2000 (Januar 2000)
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Letzte Änderung: 2003-01-29